Im Oktoberheft der Riesengebirgsheimatzeitung
wurde ein Aufruf mit Foto zu dem Wegkreuz in Wolta durch den Leiter des Begegnungszentrum
Trautenau, Herrn Dipl. Ing. Günter Fiedler veröffentlich. Gestiftet wurde das
Wegkreuz im Jahre 1891 von den Eheleuten Vinzenz und Veronika Rudolf aus Wolta
Haus Nr. 22. Was für ein Ereignis zu dieser Stiftung geführt hat, konnte bis
heute nicht ermittelt werden. In der Seelenliste sind 12 Personen mit dem Namen
Rudolf aufgeführt (Hs. Nr. 69, 75, 98 und 128), die aber nicht dieser Familie
zugeordnet werden können. Da davon ausgegangen werden kann, dass diese Wegkreuz
auf eigenem Grundstück aufgestellt wurde, dürfte die Familie entweder Vorgänger
der Familie Rudlof Hs. Nr. 22 gewesen sein oder in einem der Häuser Purmann
Nr. 77, Efler Nr, 64 oder Demuth Nr. 62 gelebt haben. Wahrscheinlich ist auch
mit dem Tod von Vinzenz und Veronika der Name Rudolf erloschen.
Das Kreuz befand sich damals in Trümmern, der obere Teil mit der Christusfigur,
die Laterne, die beiden Heiligenfiguren und ungefähr ein Viertel der Marmortafel
mit einigen Worten und Wortteilen fehlten überhaupt. Doch in Zusammenarbeit
mit Herrn Dr. Helmut Fiedler, einigen weiteren Woltner Landsleuten, wobei eine
Fotografie von 1942, die Frau Hedwig Stein geb, Demuth aus Wolta Hs. Nr.35 vor
dem Wegkreuz zeigte, entscheidende Hinweise auf die damalige Gestaltung des
Kreuzes gab. Pater Benedikt Gleißner, der Redakteur des "Braunauer Rundbriefes"
half mit den fehlenden Text zu ergänzen. Er erkannte aus den Strophen das Versmaß
und konnte so die fehlenden Wörter und Wortteile einfügen.
Vom Begegnungszentrum Trautenau wurde darauf geachtet, dass der deutsche Text
originalgetreu wiedergegeben wurde, obwohl er nicht immer der jetzt geltenden
Rechtschreibung entspricht. Es wurde letztendlich die Variante einer vollständigen
Renovierung gewählt, das bedeutete ein neues Kreuz mit Christus, beide Heiligenfiguren
nach dem erwähnten Foto und Analogfiguren am Woltner und Trautenauer Friedhof,
die vor 100 Jahren auch der damalige Bildhauer F. Spatenka aus Trautenau schuf.
Ferner wurde die Laterne nach dem alten Foto angefertigt. Die Renovierungskosten
sind für die Stadt Trautenau zwar hoch gewesen, doch erschwinglich. Bisher hat
die Stadt Trautenau 241 Tausend Kronen ausgegeben, als wesentlich mehr als ursprünglich
geplant, die Vollendung mit einem neuen Zaun und Schotter um das Kreuz wird
noch ungefähr 50 Tausend Kronen kosten, zusammen also umgerechnet 10 Tausend
Euro. Die Renovierung wurde von der Firma Novotný aus Tscherma durchgeführt.