Die Opfer der beiden Weltkriege und der Vertreibung

Das Kriegerdenkmal

Im Jahre 1919 beschloss der Gemeinderat den Opfern des Ersten Weltkrieges ein Denkmal zu setzen. Da die Mittel der Gemeinde zu dieser Zeit sehr bescheiden waren, wurde der Militär-Veteranen-Verein gebeten unter der Leitung unseres Ortschronisten Josef Ruhs die erforderlichen Vorbereitungen einzuleiten , vor allem aber die benötigten Finanzmittel zu beschaffen. Eine Haussammlung und Überschüsse bei Faschingsbällen, Thateraufführungen und Verlosungen erbrachten ca. 8.000 Kr. sodass mit den Bauarbeiten im Herbst 1923 begonnen werden konnte. Das Grundstück, bei der Kirche und dem Friedhof gelegen, spendete der Landwirt Wenzel Öpelt Hs. Nr. 4 (später Walsch). Die Erstellung und Ausführung des Denkmals wurde dem bekannten Bildhauer Emil Schwantner übertragen. Durch die vielen freiwilligen Helfer und kostenlose Gespanndienste der Bauern, konnte der vorgesehene Finanzrahmen eingehalten werden. Fertig wurde das Denkmal im Sommer 1924. Es ist aus Liebenauer Sandstein gearbeitet, die Tafeln aus schwedischem Granit. Sockel und Stufen stammen aus dem Ziegengestein.

Die feierliche Einweihung fand am 14.09.1924 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, der Vereine und in Anwesenheit des Erzdechant P. R. Popp aus Trautenau bei herrlichem Herbstwetter statt. Leider waren bei dieser Feierstunde die gewählten Vertreter von zwei politischen Parteien nicht anwesend. Die "Ostböhmische Arbeiterzeitung" ließ sich sogar soweit herab, einen Schmähartikel über das Kriegerdenkmal und die Gemeinde zu veröffentlichen.

Im Sommer 1945 befahl die tschechische Verwaltung, dass Gedenktafeln und die deutsche Schrift vom Denkmal entfernt werden müssen. Unser Ortschronist Josef Ruhs und der Kirchendiener Rudolf haben diesen Befehl ausgeführt und die Gedenktafeln in der Kirche aufbewahrt.

Im Herbst 2004 hat die Verwaltung der Stadt Trautenau das Denkmal renovieren lassen. Die  noch vorhandenen Gedenktafeln wurden wieder angebracht, die Aufschrift am steinernen Aufsatz neu nachgezogen, wobei das Wort "Heimat" jetzt als "Haimat" zu lesen ist. Die zu Beginn der 90er Jahre mutwillig beschädigte Figur wurde nach alten Fotos neu restauriert. Leider entspricht der Kopf des Kriegers nicht mehr dem ursprünglichen Original von Schwantner.

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