1. Schock: 1 Schock = 2 Taler = 26 Kronen oder 60 Kreuzer, 1 Kreuzer = 6 Denare.
Dienstbotenlöhne im Jahre 1690:
1 Großknecht | jährlich 10 11 Schock |
1 Mittelknecht | jährlich 6 8 Schock |
1 Halterbub | jährlich 2 3 Schock |
1 Großmagd | jährlich 6 Schock |
1 Viehmagd | jährlich 4 Schock |
1 Kindermädchen | jährlich 1 2 Schock |
2. Gulden:
Gulden (Gülden = von Gold) entspricht der Bezeichnung "denarius aureus"
der norditalienischen Goldmünzen, besonders der florentinischen, die seit etwa
dem 13. Jahrhundert auch in Deutschland umliefen. Die in Florenz geprägten Gulden
wurden Florenen(us), Florin (fl) genannt und enthielten 3,537 g reines Gold.
Seit 1325 zuerst in Böhmen, später in Deutschland wurden Florene nach geprägt,
seit etwa 1375 mit einheimischen Wappen und mit dem Namen "Gulden".
Vereinbarungen der geistlichen Kurfürsten mündeten 1386 in dem Münzverein der
vier rheinischen Kurfürsten. Der Feingehalt an Gold wurde wiederholt verringert,
1419 auf 18 Karat und 6 Grän, so dass der "Rheinische Gulden" ¾ Dukaten
war. Der Gulden war zur wichtigsten deutschen Münze geworden. Er wurde später
nach und nach aus dem Währungssystem verdrängt. An seine Stelle trat der Guldengroschen,
anfänglicher Name des Talers (1484), weil diese neue Silbermünze dem Wert eines
rheinischen Gulden entsprach.
Seit 1559 gab es in Deutschland bis 1873 Gulden- und Talerländer. Nach 1663
galt 1 Gulden = 60 Kreuzer = ⅔ Taler. 1 Goldgulden = 2 Gulden und 10 Kreuzer.
1 Dukaten = 3 Gulden. 1857 wurde das metrische Pfund zu 500 g die Berechnungsgrundlage.
In Süddeutschland wurden 52 ½ Gulden aus dem Pfund. In Norddeutschland
30 Taler, die Vereinstaler, geprägt.
In Deutschland beendete die "Markwährung" von 1873, in Österreich
die "Kronenwährung" von 1892 diesen Zustand.
Die Bezeichnung fl. W/W besagt, dass es sich um einen Gulden der Wiener Währung
handelt.
Die Bezeichnung fl. C.M. besagt, dass es sich um eine Curantmünze handelt. Bei
der C.M. Münze entsprach der aufgedruckte Wert auch dem Materialwert
der Münze, im Gegensatz zu der sog. Scheidemünze, deren Materialwert nicht mehr
dem geprägten Münzwert entsprach.
3. Taler:
Der deutsche Taler, auch Reichstaler
genannt, war vom 15. Jahrhundert an bis in das späte 19. Jahrhundert die wichtigste
Silbermünze. 1 Taler entsprach 1486 dem Wert eines Goldguldens = 60 Kreuzer.
Seinen Namen erhielt der Taler durch Abkürzung des Namens "Joachimstaler".
Seit 1520 wurde er von dem Grafen Schlick aus dem Silber der Silberminen von
"Sankt Joachimsthal" geprägt. Von 1648 bis 1740 galt ein Gulden =
⅔ Taler bzw. ⅓ Taler = ½ Gulden. 1857 war der Taler 1
½ österr. Gulden wert.
4. Papiergeld:
Unter der Regierung Maria Theresias wurde mit Patent vom 15. Juni 1762 das erstePapiergeld
ausgegeben. Es wurden sog. "Bankozettel" zu 5, 10, 25, 50 und 100
Guldenausgegeben. Nach 1800 auch 1 und 2 Guldenscheine.
Durch Kaiserliches Patent vom 20. Februar 1811 wurde der Wert des Bankozettels
auf ein Fünftel des bisherigen Wertes herabgesetzt. Danach war der Gulden noch
12 Kreuzer wert. Die Kupfermünzen zu 30 Kronen nur 6 Kronen und die 15 Kronen
Münzen 3 Kronen wert. Die 6 Kreuzermünzen wurden ganz außer Kurs gesetzt. Nur
die 1 Kreuzermünzen behielten ihren Wert. Die Bankozettel wurden eingezogen
und neue "Einlösungsscheine" eingeführt
5. Preise 1811:
1 Strich Korn (70 kg) |
|
104 Gulden
|
1 Strich Erdäpfel |
|
30 Gulden |
1 Achtel Mehl |
|
5 Gulden
|
1 Faß Salz |
|
70 Gulden
|
½ kg Butter |
|
3 Gulden
|
1 kg Brot |
|
5 ½ Kreuzer
|
1 kg Rindfleisch |
|
13 Kreuzer
|
1 Ei |
|
½ Kreuzer
|
1 Liter Bier |
|
3 ¼ Kreuzer
|
6. Geldmangel 1848:
Im Jahre 1848 machte sich der Mangel an klingender Münze bemerkbar. Dukaten,
Silbergulden, Taler und auch Kupfermünzen wurden immer seltener, bis sie ganz
verschwanden. Es gab dann Bankozettel zu 10 Kreuzern und 1, 2, 5, 10, 100, und
1000 Gulden. Die kleinen Papiernoten zu 1 Gulden konnten in vier Teile zerschnitten
werden, um so der Kleingeldnot abzuhelfen. Fabrikanten, Kaufleute, Schankwirte,
ja auch Ämter ließen sich Privatgeld von 1 bis 30 Kreuzern drucken, welches
auch von den öffentlichen Kassen angenommen wurde. 1850 wurde dieses Notgeld
wieder verboten.
7. Scheingeld:
Nach dem Kriege von 1866 wurde Scheingeld eingeführt. Wie schon erwähnt, entsprach
der gedruckte Wert des Scheingeldes nicht mehr dem Materialwert der Münze. Die
Umrechnungsbasis war:
1 Münzgulden |
|
2 ½
|
|
1 Scheingulden |
|
60
|
|
1 Münzgulden |
|
150
|
|
Die alte Guldenwährung (1 fl. = 100
Kronen) bestand aus Scheidemünzen in Kupfer zu ¼ , ½ , 1 und 4 Kreuzer. In
minderwertiger Silberlegierung zu 5, 6, 10 und 20 Kreuzer. In Silber ¼, 1,
und 2 Guldenstücke. In Gold 1 Dukaten und somit vierfache Reichsdukaten.
8. Kronen und Heller:
Im Jahre 1892 wurde in der Österreichisch-Ungarischen-Monarchie die Kronenwährung
eingeführt. Demzufolge waren 1 Krone = 100 Heller. Es wurden ausgegeben Scheidemünzen
in Kupfer das Stück zu 1 und 2 Heller. In Nickel 10 und 20 Heller. In Silber
1, 2 und 5 Kronenstücke. In Gold 10, 20 und 100 Kronenstücke.
Banknoten wurden von der Österreich-Ungarischen-Bank zu 10, 20, 50, 100
und 1000 Kronen in Umlauf gesetzt.
9. Umtausch 1919:
1919 erfolgte der Umtausch der Österreichisch-Ungarischen-Währung in Tschechoslowakische
Kronen und Heller. Bei nicht gestempelten Ein- und Zweikronen Noten, machte
der Staat beim Umtausch einen Abzug von 10 %. Die Nickelmünzen (10 und 20 Heller
Ö. W.) wurden zu 50% entwertet. Die eisernen 2 und 20 Hellerstücke hat die neue
Regierung nicht mehr als Zahlungsmittel anerkannt, d. h. sie wurden entwertet.
Die Art der Kleinmünzeneinlösung wurde als ein ausgezeichneter Anschlag des
Finanzministers auf die Kindersparbüchsen bezeichnet. An Gold- und Silbermünzen
ließ sich kein Abzug machen, diese blieben wie im Kriege gut versteckt.
10. Umtausch 1939:
Bis November 1939 müssen alle Geldnoten zu 100, 500 und 1000 Kronen in
Reichsmark umgetauscht werden. Bis 15. November die Geldscheine zu 10, 20
und 50 Kronen sowie alles Hartgeld. Der Kurs lautete: 100 Kr. = 12 Reichsmark.
Ein nachträglicher Umtausch erfolgte nur zum Devisenkurs: 100 Kr. = ca. 8
Reichsmark.
Bis 30. November mussten alle Staatspapiere, Forderungen, Geschäftsanteile,
Aktien, Lose, Staatsanleihen u. a. m. bei der Reichsbank mittels Anmeldebogen
angemeldet werden.
11. Währungsreform:
Zu guter Letzt fand dann nach dem zweiten Weltkrieg eine Währungsreform am 21.06.1948
statt. Die damals eingeführte Deutsche-Mark-Währung hat bis heute einigermaßen
stabil ihren Wert und die Kaufkraft gehalten. Es ist nur zu wünschen, dass der
Euro genau so stabil wird.
Im Jahre 1268 wurden unter König Ottokar II. in Böhmen die ersten Maße und
Gewichte eingeführt. Bis dahin wurden fast alle Gegenstände und Gebrauchsartikel
im Tauschwege eingehandelt.
1. Flächenmaße:
1 Quadratmeter |
|
0,278036
|
|
|
|
|
1 Quadratklafter |
|
3,5966
|
|
|
|
|
1 Morgen |
|
626,2
|
|
|
25,00
|
|
1 Metzen |
|
533,3
|
|
|
19,60
|
|
1 Strich |
|
800,0
|
|
|
28,73
|
|
1 Tagwerk |
|
947,2
|
|
|
34,07
|
|
1 Joch |
|
1600,0
|
|
|
57,54
|
|
1 Hektar |
|
2780,3
|
|
|
100,00
|
|
2. Längenmaße:
1 Linie |
|
2,174
|
mm |
|
||
1 Zoll |
|
12
|
Linien |
|
2,60
|
cm
|
1 Fuß |
|
12
|
Zoll |
|
31,30
|
cm
|
1 Elle |
|
2
|
Fuß |
|
62,20
|
cm
|
1 Klafter |
|
3
|
Ellen |
|
1,88
|
m
|
1 Rute |
|
2
|
Klafter |
|
3,76
|
m
|
1 Meile |
|
2000
|
Ruten |
|
7,532
|
km
|
1 Österreichische Postmeile |
|
|
7,5855936
|
km
|
3. Kubikmaße:
1 Klafter Holz |
|
3,40
|
Kubikmeter |
1 Kubikmeter |
|
31,00
|
Kubikfuß |
1 Kubikklafter |
|
6,820992
|
Kubikmeter |
1 Kubikfuß |
|
1000,0
|
Liter |
4. Hohlmaße:
1 Halbe |
|
0,707362
|
l
|
|
|
|
1 Quart |
|
1,145
|
l
|
|
|
|
1 Maß |
|
1,414724
|
l
|
|
|
|
1 Liter |
|
1,9
|
Wiener Krügel
|
|
|
|
1 Metze |
|
3,435
|
l
|
|
|
|
1 Scheffel |
|
16,0
|
Metzen
|
|
54,962
|
|
1 Eimer |
|
56,9589
|
l
|
|
|
|
1 Oxhof |
|
206,2
|
l
|
|
|
|
1 Fuder |
|
4,0
|
Oxhof
|
|
828,4
|
|
5. Alte Gewichte:
1 Altes Pfund = 0,56 kg
6. Neue Gewichte:
1 Pfund | = | 500 | g | |||
1 Zentner | = | 100 | Pfund | = | 50 | kg |
1 Doppelzentner | = | 100 | kg |
7. Sonstige Gewichte:
1 Quentchen | = | 4,375 | g | |||
1 Lot | = | 4 | Quentchen | = | 17,5 | g |
1 Gran | = | 551,84 | mg | |||
1 Karat | = | 4 | Gran / metrisch | = | 0,2 | g |
Die metrischen Maße und Gewichte wurden am 01. Januar 1876 eingeführt.